31. Mai 2013

GameReview - Resident Evil 5 (Action-Horror, 2009)



Resident Evil 5 zeichnet sich durch ein teils sehr „einladendes“ Ambiente aus, zumindest im Vergleich zu den Vorgängern. Ob dieser Umstand eine gute Voraussetzung für einen Horror-Shooter ist, bleibt allerdings fraglich. Zusätzlich werden Züge „gewöhnlicher“ Shooter ausgeprägter. Trotzdem ist Resident Evil 5 - meiner Meinung nach - ein zu Unrecht geschimpfter Titel.

Resident Evil steht seit jeher für Schockmomente der ganz besonderen Klasse und hat auf den vorherigen PS Konsolen für absolute Klassiker gesorgt. Dementsprechend groß waren die Erwartungen an den ersten Ableger der neuen Konsolengeneration, der gleichzeitig nicht mehr exklusiv für das Spielgerät von Sony entwickelt wurde.



Leider ist das Genre des Horror-Shooters klarerweise nicht massentauglich. Daraus ergeben sich niedrigere Verkaufszahlen als bei einem „Shooter für Jedermann“ (z.B. Call of Duty). Da man sich von der westlichen Konkurrenz nicht noch weiter abhängen lassen möchte, versuchen die angeschlagenen Entwickler Capcoms zum Leidwesen einiger Fans diesem Umstand entgegenzuwirken.


Das Gefühl, in einer angsteinflößenden Umgebung auf sich gestellt zu sein, kommt praktisch nie auf. Viel eher wird dem Spieler die Möglichkeit eröffnet, ekelhafte Kreaturen und Zombies mit allen möglichen Waffen in die Pfanne zu hauen. Passend dazu soll der Freund online oder am Splitscreen dabei helfen. Aber eines nach dem anderen.


Im gesamten Spielverlauf wird ein Koop-Partner zur Seite gestellt. Die Entscheidung ob die Aufgabe offline vom System oder online von anderen Spielern übernommen wird, bleibt einem klarerweise selbst überlassen. Diese Online-Variante war zwar noch ein frisches Feature (anno 2008) und gebührt auch Lob, allerdings fiel dieser Neuerung das Gefühl der Beklemmtheit über weite Strecken zum Opfer. Nicht zuletzt weil der Kollege einem im Falle des Todes immer noch heilen kann. 



Ebenfalls entgegen eines Horrorshooters wird dem Spieler ein großes Waffenarsenal zu Verfügung gestellt. Einen Großteil davon kann man im Spielverlauf aufsammeln oder am Beginn der Missionen kaufen. Während einige übermächtige Waffen zugegebener Maßen nur Hier und Dar zur Geltung kommen, herrscht für das Sturmgewehr und die Schrotflinte (z.B.) ein Munitionsüberangebot. Auch merklich komisch und untypisch fühlt es sich an, dass in den ersten 60% des Spiels die Sonne durchgehend am Zenit steht.


Die Monster an sich sind natürlich ekelhafte Virusorganismen, die aber meistens sehr wenig Gefahr ausstrahlen. Ein gutes Beispiel für einen absolut miserablen Endkampf bietet der Twist mit „Irving“. Am Deck eines Schiffes feuert man mit einem angebrachten MG der hässlichen Mutation die Birne aus dem Leib. Ohne Taktik, ohne Gefahr. Hierbei spielt die Konkurrenz zwischen den Koop-Partnern ein weit tragendere Rolle. Die gewöhnlichen Zombies/Mutationen mögen zwar über weite Strecken gut ins Spielgeschehen eingebaut sein, aber etwas irritiert war ich doch, als gegen Ende des Spiels Zombies in Militäruniform und Sturmgewehr aufgetreten sind. Alles in allem allerdings eine solide Vorstellungen der vielen verschiedenen Arten von "Infizierten". 


Die Geschichte ist sehr klassisch, als dass die Hauptaufgabe darin besteht einen Schurken (Wesker) aufzuhalten, die gesamte Menschheit mit einem Zombievirus auszulöschen. Während es sich beim ersten Aufeinandertreffen mit Wesker bestimmt um den besten Konflikt des Spiels handelt, enttäuscht der letzte der gesamt 3 Kämpfe gegen den Bösewicht Wesker auf ganzer Linie.


Trotz der Vielzahl an Negativpunkte entsteht trotzdem ein gutes Spielgefühl, vor allem wenn man die Möglichkeit hat, mit einem Freund das Spiel durchzuspielen. Obwohl RE 5 nicht an die Vorgänger herankommt, muss man den neuen, modernen Weg des „Horror“-Genres wohl oder übel akzeptieren.



Bewertung: 7.0/10.0

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen