9. Mai 2013

GameReview - Dragon Age 2 (Action-RPG, 2011)


Dragon Age 2 hatte die schwere Aufgabe, dem mit Lob überschütteten Vorgänger gerecht zu werden. Allerdings beanspruchte die Produktionszeit nur ca. die Hälfte als noch beim Erstling. Zusätzlich wurde auf die selbe, bereits damals stark veraltete Grafik-Engine gesetzt. Dementsprechend war schon im Vorhinein klar, dass die großen Erwartungen kaum erfüllt werden konnten.

Zu Anfang stellt man allerdings angenehm fest, dass die Editorfunktion deutlich erweitert wurde. Ein Pluspunkt dem schnell ein trauriges Seufzen folgt, da nur die Rasse „Mensch“ spielbar ist und „Elfen“ und „Zwerge“ leider außer Acht gelassen wurden. 

Die Geschichte des neuen Charakters ist zunächst durch eine bestimmte Familiendynamik geprägt. Wenn man als Magier spielt, überlebt der Bruder (Krieger). Beginnt man das Spiel allerdings als Krieger bzw. Schurke überlebt die Schwester (Magier). Durch Flemeths Hilfe gelingt die Flucht vor der Dunkeln Brut, die im neuen Teil leider eine nur sehr untergeordnete Rolle einnimmt.


In der Folge gelangt man in eine Burg, die durch viele Areale unterteilt ist. Anfangs hofft man, dass die Stadt nur der Beginn einer abermals großartigen Reise wird. Doch man wird schwer enttäuscht. Zirka 90% der Geschichte spielen nämlich nun hinter den Stadtmauern. Die Passagen außerhalb wissen durch immer wieder gleiche und knappe Areale leider überhaupt nicht zu überzeugen. Höhlen wurden oft bloß dupliziert und so folgen 5 idente Höhlen in verschiedenen Abschnitten des Spielverlaufs. 

Unter jenen einschneidenden Rahmenbedingungen versucht die Geschichte dennoch mit aller Macht das Ruder umzureißen, um ein interessantes Spiel zu gewährleisten und schafft dies auch teilweise. Jedoch ist der Kampf zwischen Templern und Magiern bei weitem nicht so intensiv und spannend wie die Bedrohung der Dunklen Brut aus dem Erstling.

Auch wenn die Verbündeten im Vergleich zu den charismatischen Kollegen aus dem Vorgänger blaß erscheinen, sind sie doch das größte Highlight in diesem Spiel. Die Konflikte innerhalb der Gruppe sind unterhaltend und zeigen dass Charaktere mit Ecken und Kanten glaubwürdiger und daher oft besser ankommen. 

Das Gameplay unterscheidet sich hierbei ganz bedeutend vom Vorgänger. Einerseits sind interessante Möglichkeiten (Kampfmagier) geschaffen worden, andererseits wird die taktische Komponente beinahe vollkommen über Bord geworfen. Dies wirkt sich auf die PC Version noch deutlich schwerer aus. Doch auch auf der Konsole kommt man dem Stil eines God of War zu Nahe.


Ein persönlicher Wehrmutstropfen ist zudem, dass einerseits die Ausrüstmöglichkeiten stark eingeschränkt wurden und daher der Sammeltrieb stark darunter leidet. Allerdings noch schwerer wiegt andererseits die Tatsache, seine Verbündeten nicht mehr selbst ausrüsten zu können. Rüstungen kann man bloß noch auf seinen eigenen Charakter anpassen. 

Sehr gefreut hat mich, dass der Kampf gegen den Drachen am Ende an Epik wohl kaum übertroffen werden kann. Hier, an diesem Punkt kommt zum ersten und letzten Mal das gewünschte „Dragon Age Feeling“ auf. Zu wenig, zu spät…



Bewertung: 7.0/10.0


Gameplay:

  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen