19. Mai 2013

GameReview - Prototype (Action-Adventure, 2009)

Prototype ist grafisch und geschichtstechnisch bestimmt kein Meilenstein. Doch die unglaublichen Kräfte und die zahlreichen Fähigkeiten machen einfach nur Spaß. Generell kann man den Protagonisten Alex Mercer ohne Zweifel zu den mächtigsten Videospiel-Charaktere aller Zeiten zählen.

Ausgangspunkt ist New York, wo ein tödlicher Virus sich langsam ausbreitet und klassischerweise die komplette Gesellschaft Stück für Stück zu ungezähmten Ungetümen verwandelt. Neben den verschiedenen, menschlichen Mutationen gibt es auch künstlich erschaffene, um einiges stärkere Kreaturen, die sich aus dem Virus entwickelt haben. Demgegenüber steht das Militär, das mit Hilfe von Panzern und Helikoptern versucht das Unheil bestmöglich einzudämmen. Mittendrin statt nur dabei ist der charismatische wie interessante Protagonist, Alex Mercer.  

Alex Mercer ist dabei so etwas wie ein Supermutant, der im Laufe des Spiels mehr und mehr Fähigkeiten erlernt und an Stärke wohl Super-Man durch den Kakao ziehen könnte. Hauptaufgabe ist es, die verlorenen Erinnerungen wieder zu erlangen und die Geheimnisse bzw. die Wurzel des Virus aufzudecken. Als man im Laufe des Spiels immer mehr die finsteren Machenschaften offenlegt, fühlt sich Mercer auch immer mehr in die Pflicht genommen, die Schuldigen dingfest zu machen. Denn aus großer Macht, folgt bekanntlich große Verantwortung.

Mit dieser glänzenden Überleitung kann man auch gleich die Parallelen bzw. Einflüsse des Spiels zu anderen Medien aufzeigen. Denn gleich am Anfang merkt man, dass sich die Entwickler nicht nur darauf beschränkt haben, Kräfte, wie sie für einen Superhelden würdig wären, dem Spieler zur Verfügung zu stellen. Nein, auch die Möglichkeit die Stadt New York zu erkunden und sich von Haus zu Haus zu schwingen, wirken doch sehr vertraut und lassen an das ein oder andere Spiel der netten Spinne von nebenan auf der PS2 erinnern. (vor allem an das tolle Spider Man 2) Das dunklere und blutreichere Setting hat aber dafür gesorgt, dass Prototype nicht einmal in einer geschnittenen Fassung in Deutschland öffentlich verkauft werden durfte. 

Neben der zugegebenermaßen ansonsten schwachen Geschichte zeichnen sich auch die verschiedenen Missionen, die sehr schnell sehr ermüdend und repetitiv werden, nicht aus. Stets heißt die Aufgabe: Geh dorthin, stiehl dessen Körper, geh woanders hin, töte jemand anderen, schüttle deine Verfolger ab und werde wieder unbekannt. Demgegenüber war vor allem der letzte Endkampf sehr unterhaltend und fordernd. 

Zusätzlich gibt es auch bestimmte Lichtkugeln die überall in der Welt versteckt sind. Das Problem dieser einzusammelnden Objekte ist jedoch, dass sie erst ab einer bestimmten, relativ kurzen Distanz sichtbar werden, was die Suche leider erheblich erschwert. 

Die doch recht umstrittene, übermäßige Gewalt mag für viele ein Kritikpunkt sein, was - wie ich finde - ein gerechtfertigtes Argument gegen das Spiel wäre. Für mich persönlich passt sie aber gut ins Spielkonzept und solange man nicht von solchen Spielen überflutet wird, soll es mich auch nicht weiter stören. Auch wenn die Animationen, wenn man zum Beispiel einen Menschen „aufsaugt“, äußerst schlecht aussehen und kümmerlich umgesetzt wurden.

Fazit: Wer schon mal 100km/h schnell rennen, 50 Meter hohe Sprünge machen und mit Autos werfen wollte, sollte diesem etwas „trashigen“ Spiel ein Chance geben. Es wäre auch zweckmäßig, wenn man der Grundidee der einzugrenzenden Epidemie ala Resident Evil, die mittlerweile Motiv zahlreicher Horrormedien ist, noch nicht ganz negativ gegenübersteht.


Bewertung: 7.5/10.0

Gameplay:
 

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