25. Juni 2013

GameReview - Prince of Persia (Action-Adventure, 2008)



Prince of Persia ist ein Spiel, das sich von seinen zahlreichen Vorgängern stark abhebt. Komplett andere Grafik, Idee, Protagonisten…. das einzige, das dieses Spiel mit seinen Vorgängern verbindet, ist der Titel. 


Die Serie „Prince of Persia“ hat den Übergang von Playstation 2 zu Playstation 3 leider niemals mit vergleichbaren Erfolg geschafft. Dies zeichnete sich jedoch schon am Ende der 2. PS-Generation ab, als auch die neuen Releases für die PSP flopten. In der Folge setzten die Entwickler (Ubisoft) zu Beginn der neuen Heimkonsole Sonys auf eine komplett neue Serie, die die Gameplay-Grundzüge von Prince of Persia in sich trugen und mittlerweile zu einer der erfolgreichsten Videospielreihen zählt. Die Rede ist vom rein spirituellen Nachfolger, Assassin’s Creed. 


Beflügelt vom Erfolg der neuen Serie wollte Ubisoft allerdings nicht ganz auf den einstigen Erfolgsgaranten verzichten, sah aber ein, dass das neue Prince of Persia in eine andere Richtung gehen müsse. Aus diesem Grund wurde dem Titel auch kein Untertitel verpasst, sondern schlicht als das neue, originale „Prince of Persia“ bezeichnet. 


Während weiter an den Kernelementen wie dem Klettern und Kämpfen mehr oder weniger festgehalten wurde, scheint sich ansonsten alles andere gehörig verändert zu haben. Grafisch setzt man auf einen schönen neuen Stil, dem Cel Shading. Die Protagonisten sind absolut unbekannt
in der Serie und unterscheiden sich auch rein äußerlich stark von den Charakteren in den Vorgängern. Ebenso die Idee, Areale erst „wiederbeleben“ zu müssen, ist bis dahin ungesehen in der Saga. 


Zunächst bleibt aber auch das Gameplay nicht ganz ohne Veränderung. In beiden charakteristischen Aspekten, dem Klettern und Kämpfen, spielt die neue Begleiterin (Elika) eine große Rolle. So wird beim Treffen auf Feinde stets die Möglichkeit geboten, Kombos mit der Partnerin zu starten bzw. fortzusetzen. Auch bei den zahlreichen Kletterpassagen hilft sie, um beispielsweise weitere Sprünge zu gewährleisten oder im Falle des Sturzes den Helden als rettende Hand vor dem Tod zu bewahren. Weiters elementar ist die rechte Hand  bzw. Kralle des Protagonisten. Einerseits für die    Kletterpassagen, andererseits bietet sie eine weitere Möglichkeit neben dem Schwert eine Kombo zu beginnen.


Die beiden Helden des Spiels, der Prinz und Elika, sind leider wenig interessante, oberflächliche Charaktere, wobei das Ende doch eine angenehme Überraschung dargestellt hat. Elika hat die Kraft, das vom Dunkeln überschattete, einst fruchtbare Land wiederzubeleben. Dabei hilft ihr der Prinz, indem er die Gegner aus dem Weg räumt. Der sorgende Vater Elikas verwandelt sich unterdessen immer mehr zum personifizierten Bösen und ist am Ende auch der größte Gegner des Plans, die Welt wieder erstrahlen zu lassen. 


Die angesprochen Kulisse dieser Ereignisse ist äußerst schön umgesetzt. Die zunächst bedrückend wirkenden Areale offenbaren ihre Schönheit, nachdem Elika ihren Zauber wirken lässt. Ab diesen Zeitpunkt werden auch Lichtkeime freigesetzt. Diese sind sammelbare Gegenstände, die man gegen neue, für
das Voranschreiten in der Geschichte essentielle Fähigkeiten eintauschen kann. Insgesamt gibt es 4 große Gebiete, die jeweils durch weitere 6 Teile abgegrenzt sind. 


Und hier, an diesem Punkt beginnt die größte Schwäche des Spiels: die Eintönigkeit. Man merkt, dass sich die insgesamt 24 Areale nicht großartig voneinander unterscheiden. Immer wieder muss man durch den dunklen Teil springen, bis man auf einen Endboss trifft. Diesen besiegt, wirkt Elika ihren Zauber und ein Teil des Gebietes ist erhellt. Dieses Prinzip zieht sich durch ALLE 24 Areale wie ein roter Faden. Hinzu kommt, dass sich einem bestenfalls 2 oder 3 Gegner auf den Weg zum Endboss entgegenstellen, die sich von Anfang bis Ende nicht verändern.  


Diese Eintönigkeit macht ebenso vor den Endbossen nicht halt. Beim ersten Mal wirken diese Ausernandersetzungen sehr innovativ und interessant. Allerdings muss man sie im Lauf des Spiels 6x (!!!) besiegen. Es gibt also nur 4 große Gegner die immer mal wieder erscheinen.


Ebenso wenig innovativ ist das angesprochen Kampfsystem. Obgleich man nur selten kämpft und dass blocken von Angriffen recht nett umgesetzt wurde, hat man auch hier die von Anfang bis Ende entstehende Limitierung. Man kann auf 3 Arten den Gegner attackieren. Mit Elika, oder selbst mit dem Schwert bzw. der krallenartigen Hand. Diese 3 Varianten kann man dann bis zu 3 weiteren Schlägen kombinieren. Weiters gibt es keine Gesundheits- oder Ausdaueranzeige,
man ist praktisch unsterblich, weil Elika einen immer wieder retten kann. Das war das gesamte Kampfsystem. Keine Möglichkeit zusätzlichen Fähigkeiten oder neue Waffen für den Kampf zu bekommen.


Zusammenfassend fehlt dem Spiel - obgleich der schönen Orte die man bereist - der Einfallsreichtum. Quasi nicht sterben zu können mag für die Kletterpassagen recht praktisch sein, führt allerdings recht schnell zur Ermüdung in den Kämpfen. Die Bosskämpfe erscheinen beim ersten Mal sehr gelungen und interessant, da man im Laufe der Zeit jedoch 6x gegen eben jene kämpfen muss, ist auch hier bald die Luft draußen. Andere Gegner erscheinen eigentlich nur selten, erfordern keine Taktik, bieten wenig Abwechslung. Man verlässt sich hier etwas zu sehr auf die – zu jener Zeit – beeindruckende Grafik.

Fazit: Das Spiel weist interessante Stärken und Möglichkeiten auf, allerdings werden die Ideen zu wenig, zu halbherzig umgesetzt. Schade.


Gameplay:
  


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen