Prince of Persia ist ein Spiel, das sich von
seinen zahlreichen Vorgängern stark abhebt. Komplett andere Grafik, Idee,
Protagonisten…. das einzige, das dieses Spiel mit seinen Vorgängern verbindet,
ist der Titel.
Die Serie „Prince of Persia“ hat den Übergang
von Playstation 2 zu Playstation 3 leider niemals mit vergleichbaren Erfolg
geschafft. Dies zeichnete sich jedoch schon am Ende der 2. PS-Generation ab,
als auch die neuen Releases für die PSP flopten. In der Folge setzten die
Entwickler (Ubisoft) zu Beginn der neuen Heimkonsole Sonys auf eine komplett
neue Serie, die die Gameplay-Grundzüge von Prince of Persia in sich trugen und
mittlerweile zu einer der erfolgreichsten Videospielreihen zählt. Die Rede ist
vom rein spirituellen Nachfolger, Assassin’s Creed.
Beflügelt vom Erfolg der neuen Serie wollte
Ubisoft allerdings nicht ganz auf den einstigen Erfolgsgaranten verzichten, sah
aber ein, dass das neue Prince of Persia in eine andere Richtung gehen müsse. Aus diesem
Grund wurde dem Titel auch kein Untertitel verpasst, sondern schlicht als das
neue, originale „Prince of Persia“ bezeichnet.
Während weiter an den Kernelementen wie dem
Klettern und Kämpfen mehr oder weniger festgehalten wurde, scheint sich
ansonsten alles andere gehörig verändert zu haben. Grafisch setzt man auf einen
schönen neuen Stil, dem Cel Shading. Die Protagonisten sind absolut unbekannt
in der Serie und unterscheiden sich auch rein äußerlich stark von den
Charakteren in den Vorgängern. Ebenso die Idee, Areale erst „wiederbeleben“ zu
müssen, ist bis dahin ungesehen in der Saga.
Zunächst bleibt aber auch das Gameplay nicht
ganz ohne Veränderung. In beiden charakteristischen Aspekten, dem Klettern und
Kämpfen, spielt die neue Begleiterin (Elika) eine große Rolle. So wird beim
Treffen auf Feinde stets die Möglichkeit geboten, Kombos mit der Partnerin zu
starten bzw. fortzusetzen. Auch bei den zahlreichen Kletterpassagen hilft sie,
um beispielsweise weitere Sprünge zu gewährleisten oder im Falle des Sturzes
den Helden als rettende Hand vor dem Tod zu bewahren. Weiters elementar ist die
rechte Hand bzw. Kralle des
Protagonisten. Einerseits für die
Kletterpassagen, andererseits bietet sie eine weitere Möglichkeit neben
dem Schwert eine Kombo zu beginnen.
Die beiden Helden des Spiels, der Prinz und
Elika, sind leider wenig interessante, oberflächliche Charaktere, wobei das
Ende doch eine angenehme Überraschung dargestellt hat. Elika hat die Kraft, das
vom Dunkeln überschattete, einst fruchtbare Land wiederzubeleben. Dabei hilft
ihr der Prinz, indem er die Gegner aus dem Weg räumt. Der sorgende Vater Elikas
verwandelt sich unterdessen immer mehr zum personifizierten Bösen und ist am
Ende auch der größte Gegner des Plans, die Welt wieder erstrahlen zu lassen.
Die angesprochen Kulisse dieser Ereignisse ist
äußerst schön umgesetzt. Die zunächst bedrückend wirkenden Areale offenbaren
ihre Schönheit, nachdem Elika ihren Zauber wirken lässt. Ab diesen Zeitpunkt
werden auch Lichtkeime freigesetzt. Diese sind sammelbare Gegenstände, die man
gegen neue, für
das Voranschreiten in der Geschichte essentielle Fähigkeiten
eintauschen kann. Insgesamt gibt es 4 große Gebiete, die jeweils durch weitere
6 Teile abgegrenzt sind.
Und hier, an diesem Punkt beginnt die größte
Schwäche des Spiels: die Eintönigkeit. Man merkt, dass sich die insgesamt 24
Areale nicht großartig voneinander unterscheiden. Immer wieder muss man durch
den dunklen Teil springen, bis man auf einen Endboss trifft. Diesen besiegt,
wirkt Elika ihren Zauber und ein Teil des Gebietes ist erhellt. Dieses Prinzip
zieht sich durch ALLE 24 Areale wie ein roter Faden. Hinzu kommt, dass sich einem bestenfalls 2
oder 3 Gegner auf den Weg zum Endboss entgegenstellen, die sich von Anfang bis
Ende nicht verändern.
Diese Eintönigkeit macht ebenso vor den
Endbossen nicht halt. Beim ersten Mal wirken diese Ausernandersetzungen sehr
innovativ und interessant. Allerdings muss man sie im Lauf des Spiels 6x (!!!)
besiegen. Es gibt also nur 4 große Gegner die immer mal wieder erscheinen.
Ebenso wenig innovativ ist das angesprochen
Kampfsystem. Obgleich man nur selten kämpft und dass blocken von Angriffen
recht nett umgesetzt wurde, hat man auch hier die von Anfang bis Ende
entstehende Limitierung. Man kann auf 3 Arten den Gegner attackieren. Mit
Elika, oder selbst mit dem Schwert bzw. der krallenartigen Hand. Diese 3
Varianten kann man dann bis zu 3 weiteren Schlägen kombinieren. Weiters gibt es
keine Gesundheits- oder Ausdaueranzeige,
man ist praktisch unsterblich, weil
Elika einen immer wieder retten kann. Das war das gesamte Kampfsystem. Keine
Möglichkeit zusätzlichen Fähigkeiten oder neue Waffen für den Kampf zu
bekommen.
Zusammenfassend fehlt dem Spiel - obgleich der
schönen Orte die man bereist - der Einfallsreichtum. Quasi nicht sterben zu
können mag für die Kletterpassagen recht praktisch sein, führt allerdings recht
schnell zur Ermüdung in den Kämpfen. Die Bosskämpfe erscheinen beim ersten Mal
sehr gelungen und interessant, da man im Laufe der Zeit jedoch 6x gegen eben
jene kämpfen muss, ist auch hier bald die Luft draußen. Andere Gegner
erscheinen eigentlich nur selten, erfordern keine Taktik, bieten wenig
Abwechslung. Man verlässt sich hier etwas zu sehr auf die – zu jener Zeit –
beeindruckende Grafik.
Fazit: Das Spiel weist interessante Stärken
und Möglichkeiten auf, allerdings werden die Ideen zu wenig, zu halbherzig umgesetzt. Schade.
Gameplay:
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